Die HOPE City hat auch für 2025 einen Jahresheiligen gezogen, und voilà, heraus kam der Hl. Thomas von Aquin. Dieser großartige Heilige zählt zu den bedeutendsten Denkern des Mittelalters und hat die christliche Theologie und Philosophie nachhaltig geprägt. Sein Hauptwerk, die „Summa Theologiae“, gilt bis heute als Meilenstein der mittelalterlichen Theologie.
Leben und Werdegang
Thomas wurde 1225 in Roccasecca nahe Aquino, im heutigen Italien, geboren. Als Sohn einer Adelsfamilie war für ihn ursprünglich eine Karriere als Benediktinermönch vorgesehen. Doch gegen den Willen seiner Familie trat er 1244 in den Bettelorden der Dominikaner ein. Diese Entscheidung führte zu erheblichen familiären Konflikten. Thomas wurde sogar zeitweise von seinen Verwandten gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung begann er seine Studien in Neapel, Paris und Köln. Ab 1256 lehrte er in Paris, später in Italien. Er starb 1274 in Fossanova auf dem Weg zum Zweiten Konzil von Lyon.
Glaubensüberzeugungen
Thomas‘ Denken war stark vom antiken Philosophen Aristoteles geprägt, den er in das christliche Weltbild zu integrieren versuchte. Seine Philosophie beruht auf der Überzeugung, dass Glaube und Vernunft nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich ergänzen. Bekannt sind daher z.B. seine sog. „fünf Wege“, mit denen er die Existenz Gottes rational zu beweisen suchte.
Thomas war aber nicht nur Denker, sondern auch begnadeter Dichter und Mystiker. Am bekanntesten sind seine Hymnen und Gebete zum Fronleichnamsoffizium, die er im Auftrag des Papstes für dieses damals noch neue Fest der Christenheit in unerreicht einfühlsamer Weise verfasste.
Unsere Verbundenheit
So verkörpert Thomas auf seine ganz besondere Art die Verbindung von intellektuellem Streben und spiritueller Tiefe. Gerade dieses Charisma wollen wir uns auch als Hope City zum Vorbild nehmen: Geistlicher Eifer und spirituelle Tiefe müssen nämlich keineswegs in Widerspruch zu vernünftigem Denken und intellektueller Redlichkeit stehen. Vielmehr profitieren beiden davon, wenn sie sich gegenseitig durchdringen, befruchten und einander Rede und Antwort stehen. Auf diesem Weg wollen wir uns das kommende Jahr der Fürsprache des hl. Thomas anvertrauen, um mit Gottes Hilfe gemeinsam voranzuschreiten und dabei in Gebet und Erkenntnis wachsen und reifen.