Das Jahr 2022 beginnt mit einem neuen Jahresheiligen für die HOPE City

Nach katholischer Tradition haben auch wir in der HOPE City zu Jahresbeginn um einen Jahresheiligen gebeten, der uns im Jahr 2022 begleiten und für uns Fürsprache halten wird. Der Himmel hat uns für dieses Jahr Bruno den Kartäuser geschenkt. Sein Gedenktag ist der 06. Oktober.

Quelle: Joachim Schäfer – Ökumenisches Heiligenlexikon

Leben und Wirken des Hl. Bruno

Das elfte Jahrhundert, in dem der auch unter dem Namen Bruno von Köln bekannte Heilige lebte und seine neue Ordensgemeinschaft, die Kartäuser, gründete, war unserer Zeit in einiger Hinsicht gar nicht so fern: Sie war geprägt von kirchlichen Umbrüchen und der Suche nach einer Neuorientierung, das Evangelium in der rechten Weise zu verkünden. Anstatt sich aber selbst in die politische Debatte und den Kampf um neue Strukturen einzumischen, tat Bruno das genaue Gegenteil und wählte für sich und seine Gemeinschaft ein Leben des Gebetes, der Abgeschiedenheit von aller geschäftigen Betriebsamkeit und des Schweigens.

Kennzeichend für Leben und Spiritualität der Kartäuser ist eine Kombination aus Zurückgezogenheit und dem gemeinschaftlichen Gebet. Bruno gründete zunächst ein kleines Bethaus mit einzelnen Zellen für jeden; absolutes Schweigegebot, Verständigung nur durch Zeichen und Zusammenkunft nur zur nächtlichen Stunde mit Gregorianischen Chorälen und zur Messe bildeten die Regel in der neuen Einsiedelei.

Verbindung zwischen Hl. Bruno und HOPE City München


Genau wie die Kartäuser wollen auch wir in der HOPE City nicht aufhören zu beten und anderen die Möglichkeit geben, Christus mit uns nachzufolgen. So beschreiben wir unser „How“. Anders als die Kartäuser tun wir das jedoch nicht in radikaler Abgeschiedenheit und durch ein Schweigegelübde, sondern mitten in der Welt, im Herzen der Stadt München. Die moderne Gesellschaft des Westens ist spirituell zu kalt geworden, als dass man in ihr alleine standhalten könnte, ohne geistlich zu erfrieren. Gelebte Gemeinschaft im Glauben ist eine wesentliche Säule unserer Spiritualität und Sendung.

Gleichzeitig wissen auch wir, dass Alleinsein bisweilen ausgehalten werden darf, Schweigen manchmal wertvoller ist als viele Worte. Auch unsere einzige Schule ist die des Herrn, unser Lehrmeister der Heilige Geist. Und der Heilige Geist liebt es, den Einzelnen ganz persönlich anzusprechen, in der Stille, im persönlichen Gebet, gerade dann, wenn er mit ihm alleine sein kann.

Verfasst von: Stefan Podlech